Die Deutschen haben die Börse als Instrument zur Altersvorsorge
entdeckt. Wer gestern noch sein Erspartes brav zur Bausparkasse trug oder
es dem netten Herrn von der Versicherung anvertraute, möchte heute lieber
von den höheren Renditechancen des Aktienmarktes profitieren. Die
Erkenntnis, dass die Renten der heute Fünfzigjährigen wohl kaum mehr als
eine Grundversorgung im Alter gewährleisten werden, trägt ihren Teil dazu
bei, dass hierzulande der Idee der privaten Vorsorge immer mehr
Beachtung geschenkt wird.
Allerdings trauen es sich die meisten
Anleger noch nicht, die Auswahl zwischen Aktien, Anleihen und anderen
Wertpapieren für ihre Depots selbst vorzunehmen. Das überlassen sie lieber
den Profis von Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften. Daher
erfreuen sich seit einigen Jahren Investmentfonds - oder anders ausgedrückt
Wertpapier-Sondervermögen - zunehmender Beliebtheit.
- Welche verschiedenen Fondsarten gibt es?
- Worauf soll man beim Kauf von Fondsanteilen achten?
- Gibt es Alternativen zu Fonds?
Diese und weitere Fragen wollen wir auf den nächsten Seiten
beantworten.
Das Prinzip von Investmentfonds
Das Grundprinzip aller Investmentfonds ist einfach: Statt selbst mit
dem ihnen zur Verfügung stehendem Geld Wertpapiere zu kaufen, tun viele
Anleger ihr Erspartes in einen großen Topf, den Investmentfonds, und
erhalten dafür Fondsanteile. Die Zahl dieser Anteile entspricht dem von
ihnen zum Gesamtvermögen beigetragenen Prozentsatz.
Die
Zusammenfassung vieler kleiner Summen in einem Fonds ergibt einen großen
Betrag, der von Profis, den so genannten Fondsmanagern, verwaltet wird. Im
Zuge dieser Verwaltung kaufen und verkaufen die Manager Aktien, Anleihen
und andere Wertpapiere und versuchen, das Fondsvermögen zu vermehren.
Steigen nämlich die Wertpapiere im Kurs, sind natürlich auch die
Fondsanteile mehr wert. Der Wert eines Fondsanteils - man spricht gerne
vom Rücknahmekurs - wird einmal pro Börsentag ermittelt und ist nichts
anderes als der Wert des gesamten Fondsvermögens geteilt durch die Anzahl
aller in Umlauf befindlicher Anteile.
Investmentfonds werden häufig
mit dem Argument verkauft, die Streuung des Anlagevermögens auf viele
verschiedene Aktien und Anleihen vermindere das Risiko. Käufern von
Investmentfondsanteilen sei es auf diesem Weg möglich, sich auch mit
kleinen Beträgen (z.B. 100 EUR pro Monat) an einem breit diversifizierten
Portfolio - dies ist der Weise Ausdruck für einen großen Haufen
verschiedener Wertpapiere - zu beteiligen.
Da die Gesellschaften,
die Investmentfonds auflegen und vertreiben, keine Anbieter von
Sozialleistungen sind, sondern diese Dienstleistung entgeltlich anbieten,
muss dieser Service natürlich bezahlt werden. Deshalb wird dem
Fondsvermögen regelmäßig eine Verwaltungsgebühr entnommen. Für die meisten
Fonds ist beim Kauf auch ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5 % zu entrichten,
der zum einen Teil an die "beratende" Bank und zum anderen Teil an die
Fondsgesellschaft geht. Wer also für 100 EUR Anteile eines Fonds mit 5 %
Ausgabeaufschlag kauft, investiert in Wirklichkeit nur 95 EUR. Den Rest
teilen sich Anbieter und Verkäufer.
Schritt1: Einleitung
Schritt2: Eine gute Idee, für die man teuer bezahlt
Schritt3: Fonds gibt es wie Sand am Meer
Schritt4: Rentenfonds für den Lebensabend?
Schritt5: Aktienfonds
Schritt6: Aussteigen oder weitersparen?
Schritt7: Mischfonds und Immobilienfonds
Schritt8: AS-Fonds und Dachfonds klingen vornehm
|